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MEDIZIN DER ZUKUNFT – page 98

den. Äußerlich ähnelt der Bryonia- dem Gelse-
mium-Kranken. Er wirkt recht benommen, schwer-
fällig und im Gesicht etwas aufgedunsen.
Obwohl er aber gedrückt wirkt, sieht er nicht so
schläfrig aus wie bei Gelsemium; auch fehlt ihm
der glasige Blick des Baptisia-Patienten – er steht
quasi dazwischen.
In seinen geistigen Funktionen ist der Gelsemium-
Fall, wie gesagt, benommen, müde und schwerfäl-
lig – er möchte nicht gestört werden. Auch der
Bryonia-Kranke ist benommen und möchte seine
Ruhe haben; wird er aber gestört, so ist er leicht
erregt und gereizt, ein Merkmal, das man bei
Bryonia immer vorfindet. Er möchte weder selbst
sprechen noch angesprochen werden. Nicht aus
Müdigkeit, sondern weil das Reden ihn quält.
In der Regel sind Bryonia-Befallene sehr bedrückt;
sie wirken niedergeschlagen und sorgen sich nicht
wenig uber ihren Zustand. Sie spüren, daß sie
krank sind und ängstigen sich.
Hinzu kommen Sorgen im Hinblick auf Beruf und
Geschäft. Sie sprechen darüber, und wenn sich ihr
toxischer Zustand verschlimmert, träumen sie da-
von. Der Gedanke verfolgt sie im Unterbewußtsein
wahrend der ganzen Krankheit.
Auch typisch für Bryonia ist, daß der Patient sich
schwer zufriedenstelIen läßt. Er neigt sehr dazu,
um etwas zu bitten und es dann, wenn man es ihm
bringt, zu verweigern. So will er z. B. trinken. Ist
das Getränk da, lehnt er es ab. Oder er möchte
Fruchtsaft: wird ihm der Saft gereicht, sogt er, er
nahme doch lieber klares Wasser.
Ferner bringt Bryonia-Grippe allgememe Schmer-
zen mit lreh. Der Patient IlUßen, jede Bewegung