indem er sie ständig wieder unterdrückte. Wir
können uns auch denken, daß nur wenige Men-
schen je in den Genuß der richtigen Behandlung
kamen, sei es nun durch glücklichen Zufall oder
tieferes Wissen. Die dauernde Krankheitsunter-
drückung aber schuf Anfälligkeiten der inneren
Organe; diese Leidensdispositionen vererbte jede
Generation auf die nächste weiter. Kinder erhiel-
ten von jedem Elternteil besondere Empfindlich-
keiten bestimmter Organe; die daraus entstehen-
den Störungen zeigten sich dann entweder als ge-
naues Abbild der elterlichen und großelterlichen
Störungen oder als Gemische, die von den ver-
schiedenen Ahnenlinien beider Seiten überkamen
Nun wußte Hahnemann, daß die atur
versucht, solche Ordnungsstörungen soweit wie
möglich von den lebenswichtigen Organen des
Menschen, von seinen Zentren, fernzuhalten.
Erst und nur dann, wenn die vitalen Abwehr-
kräfte des Organismus weitgehend aufgezehrt
sind, kann die Krankheit tiefer eindringen und
neben den lebenswichtigen inneren Organen
schließlich auch Emotionen und Geistesfunktio-
nen stören.
Hahnemann nannte die so entstandene Situa-
tion Empfänglichkeit; im Stadium der Emp-
fänglichkeit ist der Mensch verwundbar für jed-
wede Ordnungsstörung, sei sie akuter oder chro-
nischer Art. Eine solche Disposition ist demnach nicht
allein durch die eigene falsche Lebensweise er-
worben, sondern ziemlich häufig das Resultat
physischer und geistig-seelischer Vorbelastun-
gen der Eltern owie von deren Verfassung zur