Überdies können diese den krankmachenden
Einflüssen innewohnenden zerstörerischen Kräf-
te nur bereits dafür empfängliche Organismen an-
greifen, sie werden dann zuerst nur auf der dyna-
mischen Ebene beeinflußt. Wäre Krankheit ledig-
lich ein Problem des Bakterienbefalls, dann müß-
ten diejenigen, die ihnen am stärksten ausgesetzt
sind zuerst erkranken. Das aber ist bekanntlich
nicht der Fall. Es kommt beispielsweise vor, daß
Gesunde mit Tuberkulosekranken oder mit durch
Staphylokokken (Eiterbakterien) Infizierten das
Bett teilen und sich trotzdem nicht anstecken;
auf der anderen Seite gibt es Menschen, die in
gesunder Umgebung leben und dennoch an ver-
schiedensten Leiden erkranken.
Krankheit entwickelt sich nur unter zwei Be-
dingungen: der besonderen Anfälligkeit (Emp-
fänglichkeit) eines Geschwächten und dem Vor-
handensein einer das Gleichgewicht aufhebenden
Kraft. Sie rührt nicht einfach daher, daß man ei-
nigen Eindringlingen aus der Welt der Mikroben
hilflos ausgeliefert ist. Deshalb werden von einer
Epidemie auch nie alle in dem betreffenden Ge-
biet lebenden Menschen befallen; vielmehr gibt
es stets einzelne, die trotz engsten Kontakts mit
den "Infizierten" selbst von der Krankheit völlig
unbehelligt bleiben. Sicher werden die meisten allopathischen Ärzte der Tatsache zustimmen, daß das Terrain des Patienten ihn mehr oder weniger krankheitsemp- fänglich macht; aber sie folgern daraus nicht, daß dies der Theorie der Verursachung von Krank-
heiten durch Viren oder Mikroben widerspricht.
Sie führen ins Feld, manche Menschen seien durch