dieser oder jener Krankheitshypothese Substanzen
zu verordnen waren, die ihren Platz in der Materia
Medica einer willkürlichen Entscheidung 3 ver-
dankten . . . Bald nach meiner Heirat gab ich die
Praxis der Medizin auf, damit ich nicht länger Ge-
fahr lief, Unrecht zu tun; ich beschäftigte mich
nun ausschließlich mit Chemie und literarischen
Tätigkeiten. Dann wurde ich aber Vater, und
ernste Krankheiten bedrohten meine geliebten
Kinder. .. Und als ich merkte, daß ich ihnen keine
Erleichterungen schaffen konnte, wurde ich von
noch schlimmeren Skrupeln geplagt.
Wieder wandte er sich Übersetzungsarbeiten
zu als dem einzigen Mittel, für sich und seine Fa-
milie den Lebensunterhalt zu verdienen. Und ob-
gleich seine Einnahmen nicht ausreichten, Frau
und Kinder angemessen zu ernähren, wollte er
eher mit ihnen hungern, als daß er zu Methoden
zurückkehrte, deren Irrtümer und Unsicherhei-
ten ihn belasteten. Diese Ehrlichkeit, Gewissen-
haftigkeit und bewegende Selbstentäußerung
helfen uns verstehen, aus welchem Geist heraus
Hahnemann den ersten Paragraphen im Orga-
non der Heilkunst schrieb: Des Arztes höchster