Kurz zusammengefaßt, vertrat und bewie
Hahnemann folgende Thesen:
1. Jede ärztliche Heilung geschieht in Überein-
timmung mit den in der atur vorgegebe-
nen Ge etzen des Heilens.
2 Kein Men eh kann außerhalb die er Gesetze
heilen.
3 Es gibt keine Krankheiten als olche, son-
dern nur kranke Individuen.
4. Jede Krankheit ist ihrem We en nach dyna-
mi eh; deshalb muß auch jedes Heilmittel
dynamisch sein.
5 Der Patient braucht nur ein bestimmte
Mittel für ein bestimmtes Krankheitssta-
dium ; ist dieses Mittel nicht zu finden, wird
er nicht wirklich geheilt.
Wer war dieser Mann, der so kühne, absolut
logische Gedanken äußerte zu einer Zeit, als der
offizielle Medizinbetrieb noch zum Verschreiben
von Aderlaß, Abführ-, Brech- und Schwitzkuren seine Zuflucht nahm? Durch seine Biographen,
Franz Albrecht 1875, Richard Haehl 1922,
Rudolf Tischner 1939, Herbert Fritsche 1954,
den Engländer Thomas L. Bradford 1895 u.v.a.,
erfahren wir interessante Einzelheiten über
Hahnemanns harte Kindheit. Sein Vater, Porzel-
lanmaler im sächsischen Meißen, pflegte ihn bei-
spielweise zu bestimmten Zeiten in einem verdunkeIten Raum einzuschließen: Er sollte lernen Probleme selbständig zu lösen; denn, so sagte der Vater, "der Junge muß denken lernen". Samuel Hahnemann war 1755 geboren. Schon it zwölf Jahren, so berichtet er selbst,ließ sein Lehrer ihn Mitschüler in Griechisch unterrichten.