ERWERB DER ARZNEI
Nach allem, was vorn erklärt wurde, dürfte
dem Leser nun zweierlei bewußt sein:
1. Auch vom umfassend vorgebildeten, erfah-
renen Homöotherapeuten erfordert die Siche-
rung des Einzelmittels nach den vielfältigen
Symptomen eine kräfte raubende geistige Lei-
stung.
2. Nur wenn der Erkrankte alles zur Ge un-
dung Erforderliche beherzigt, steht nach Verab-
reichung des passenden Mittels in der vorgeschrie-
benen Potenz am Ende als Lohn der Sorgfalt ein
Heilerfolg.
Weniger wichtig ist, ob der Patient selb t nach-
vollziehen kann, warum er welches Medikament
nehmen soll; entscheidend bleibt, daß er nur ein
ihm verordnetes exakt in der ihm genannten Do-
sis und Zeitfolge einnimmt.
Die Ungenauigkeiten beginnen leider mitunter
schon beim Kauf des Verschriebenen. Öfter noch
als der allopathische wird der homöopathische
Arzt nämlich gefragt: "In welcher Apotheke kann
Ich meine Arz ei bekommen, Herr Doktor?"
Dies geschieht seltener aus aivität oder in der
Vermutung, e gebe eine ideelle, vielleicht sogar
geschäftliche Verbindung zwischen behandeln-
dem Arzt und Apotheker, als aus einem nicht