wähnte Beeindruckbarkeit, daß er alles an-
nimmt, was man ihm sagt, sofern er nicht selbst
auf diesem Gebiet kompetent ist; hat er aber
einmal eine Uberzeugung gewonnen, tritt er
allenthalben enthusiastisch und mit Erfolg da-
für ein.
Auch für den Homöopathen ist ein solcher
Patient überaus angenehm. Er nimmt bereit-
willig an, was man ihm sagt, befolgt die An-
weisungen dankbar und willig, betrachtet den
Arzt von Anfang an als Freund, neigt sich ihm
im Gespräch vertrauensvoll zu, erzählt rückhalt-
los alle Symptome und läßt unbegründete Be-
fiirchtungen, wie sie bei ihm oft und vielfältig
auftreten, durch wenige ermutigende Worte
leicht zerstreuen.
Die diffuse Verteilung der Aufmerksamkeit
bei Phosphor-Patienten zeigt sich deutlich an
ihrer Schreckhaftigkeit. Jeder von uns kennt
das Tagträumen; die Gedanken entschweben in
ferne Gefilde. Wird nun ein solcher Tagtraum
durch einen plötzlichen Knall oder Donnerschlag
unterbrochen, so erschrecken wir, weil wir jäh
und unvermittelt in die Wirklichkeit zurückgeris-
sen werden. Ebenso ist es beim Phosphor- Typus,
aber als Dauerzustand. Bei einem Gewitter z. B.
ist der normale Mensch nach dem ersten Donner-
schlag auf die nächsten Schläge gefaßt und er-
schrickt nicht mehr be onder ; der Phosphor-
Mensch dagegen chweift in Gedanken immer
Wieder rasch ab und schrickt jedesmal von
neuem zusammen.
Im ersten Stadium der krankhaften Entartung
Herrschen beim Phosphor- Typus gewöhnlich