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MEDIZIN DER ZUKUNFT – page 188

arbeitet noch härter und länger, erwartet noch
mehr von sich und anderen. Für ihn gibt es keine
Aufgabe, die nicht durch genug Anstrengung
im Verein mit Begabung gelöst werden könnte;
Grenzen sind nicht akzeptabel. Eine der größ-
ten Schwierigkeiten für den Nux- Typus be-
steht nämlich darin, die eigenen Grenzen an-
zuerkennen und sich in Unvermeidliches zu
fügen.

Um mit den Belastungen Schritt zu halten
tendiert der Nux-Patient zu Reizmitteln –
Kaffee, Zigaretten, Medikamente, Drogen, Alko-
hol, ja Sex sollen ihn fit halten. Abgesehen von
solchen Neigungen, ist der Nux- Typ auch un-
gewöhnlich empfänglich für die Wirkung dieser
Stimulanzien und hat folglich oft unter den
Konsequenzen ihres Mißbrauchs zu leiden.

Ausgeprägt ist ferner das geschlechtliche
Verlangen. Der starke Trieb verleitet den Nux-
Typ mitunter dazu, die Grenzen der konventio-
nellen Moral zu überschreiten. Trotz seiner
rigorosen Arbeitsethik ist er kein geradliniger
Moralist. Sein impulsives Triebverhalten, im ge-
schlechtlichen Bereich ebenso wie bei den
erwähnten Reizmitteln, läßt sich am besten
als amoralisch charakterisieren. Wie auf ande-
ren Lebensgebieten, so führt auch hier seine
Überbetätigung schließlich zur Erschöpfung:

In späteren Stadien leidet er unter Impotenz;
typisch ist ein Verlust der Erektion kurz vor
der Vereinigung.

Eine Zeitlang mag der übertriebene Genuß
von Reizmitteln die gewünschte Wirkung haben;
am Ende jedoch fordert er einen Tribut. Der