entwickelt, das die Lachesis-Symptomatologie
durchzieht.
Tatsächlich kann Lachesis Irresein hervorrufen
und heilen, zumal wenn die Geistesstörung mit
dem Aufhören der Menstruation im Klimakte-
rium beginnt, zu einer Zeit dramatischen Wan-
dels im hormonellen und Kreislaufgeschehen
(Pulsatilla, Sepia). Kent nennt das ein impulsives
Irresein.
Vergessen wir nicht, daß Lachesis stets eine
Abreaktion, ein Sich-Luft-Schaffen, einen Aus-
fluß sucht, der die Überreizung, die innere Span-
nung löst; dieser Ausweg kann die Menstruation
Selbstbefriedigung, Ausschweifung, ein Zornes-
ausbruch oder ein gesteigertes Äußern von Ge-
fühlen sein. Ist ein solches Ventil nicht erreich-
bar bricht das Gewebe – und schließlich der Pa-
tient – zusammen.
Ursache eines solchen Zusammenbruchs mag
jede repressive Einengung des Körpers sein, sei
es, daß der Patient aus äußeren oder inneren
(pcychologischen) Gründen am Abreagieren ge-
hindert wird. Dabei ist eine seelische Verdrän-
gung nicht weniger gefährlich als die Unterdrük-
kung leiblicher Störungen, wenn auch die Not-
wendigkeit hierzu aus kulturellen Gründen be-
stehen mag; vielleicht gibt es Wege, unerwünsch-
te Regungen sinnvoll zu ublimieren, statt sie zu
verdrängen. Jedenfalls wollen wir dessen ein-
gedenk bleiben, daß der Mensch zu geistig-
seelischer Entfaltung berufen 1 t und ich nicht
primär von biologischen Trieben leiten lassen
darf’; so ist denn die Homoopathie aufgerufen,
dem Patienten beizustehen, der womöglich eine