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MEDIZIN DER ZUKUNFT – page 107

und nicht momentane Zurückdrängung einzelner
Symptome – erfordert Zeit; mitunter vergehen
Wochen oder Monate, zuweilen, in schweren Fäl-
len, ein oder zwei Jahre.
Mancher geht mit falschen Vorstellungen zum
Homöopathen; er erwartet ein sofortiges Wunder.
Stellt sich Gesundung langsamer ein, als er dach-
te, verliert er die Geduld, kehrt der Homöopa-
thie den Rücken und sucht nach anderen Heil-
methoden. Dabei vergißt er, daß die Gesetze der
Natur ihrem eigenen Zeitplan folgen; Ungeduld
kann sie nicht beschleunigen.
Die Dauer des Heilprozesses hängt von mehre-
ren Faktoren ab. Der erste ist die Stärke der Le-
benskraft, die den natürlichen Abwehrmecha-
nismus in Gang setzt. Ein Patient mit kräftiger
Konstitution zeigt stärkere Reaktionen auf das
Mittel, während bei einem Menschen von schwa-
cher Vitalität der Heilvorgang länger dauert. Der
kräftige Mensch bedarf vielleicht nur einer einzi-
gen Verschreibung, während der stark geschwäch-
te unter Umständen eine sorgfältig geplante Mit-
telfolge braucht.
Die Stärke der Lebenskraft und damit auch
Robustheit des Abwehrsystems ist weitgehend
von Erbfaktoren bestimmt. Wo unter den Vor-
fahren bereits viele chronische Gebrechen vor-
handen waren, dauert die Kur voraussichtlich
länger. Auch Patienten, die früher schon schwere
Krankheiten überstanden haben und womöglich
mit vielen allopathischen Medikamenten behan-
delt wurden. si d für den Homoopathen proble-
matisch. Schließlich spielt noch die bisherige
Lebensweise in bezug auf Ernährung und Be-