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Die neue-Dimension der Medizin – page 84

Je nach der Beschaffenheit des Organismus fällt das Ausmaß der Empfindlichkeit
oder Verwundbarkeit gegenüber unterschiedlichen Belastungen anders aus. Rea-
giert ein Organismus überempfindlich auf eine spezielle Bakterien- oder Virus-
Art, wird er sich beim Kontakt mit diesem Mikroorganismus unmittelbar, drama-
tisch und durch heftige Symptome dagegen wehren. Je empfänglicher der Orga-
nismus ist, desto drastischer und unmittelbarer reagiert er, umso gefährlicher ent-
wickelt sich die Erkrankung. Ein anderer Mensch, der für das selbe Bakterium
oder das selbe Virus unempfänglich ist, kann es buchstäblich einnehmen, ohne
daß es eine Wirkung zeitigt.
Oder: ein Mann erfährt, daß seine Ehefrau ihn mit einem Liebhaber betrügt und
erleidet dadurch einen emotionalen Schock. Aufgrund eines ähnlichen Erlebnis-
ses in erster Ehe ist er hochsensibel gegen eine derartige Mitteilung. Bei solcher
Voraussetzung, das heißtP rädisposition, trifft ihn diese Belastung besonders, und
sein Organismus zeigt drastische Folgen: er bekommt – je nach den Veranlagun-
gen in seiner genetischen Struktur – eine Depression, einen Herzanfall, Diabetes
mellitus oder einen schlimmen Hautausschlag.
Jemand, der allergisch gegen Rosenpollen ist, wird beim Kontakt damit ver-
heerende Auswirkungen spüren, während andere den Duft der Rosen genießen.
Der Patient A reagiert überempfindlich auf ein spezielles Antibiotikum; schon
nach einer äußerst geringen Dosis verfällt er zusehends. Diese vielfach beobach-
teten allergischen Reaktionen erfordern – wie wir wissen – stets eine die feinsten
Nuancen berücksichtigende, abwägende Überlegung beim Einsatz von Penicillin
und seiner Derivate.?
Der Patient B hingegen kann zunächst beträchtlichen Dosen des sei ben Me-
dikaments ausgesetzt werden, ohne daß er negative Auswirkungen spürt.
Bei den meisten Menschen, die »gegen ihre Krankheit« Antibiotika erhalten,
wird das Endergebnis nicht Heilung bedeuten, sondern zwangsläufig Verdrän-
gung der Symptome und latente Hypersensibilisierung. Ist es nicht ein Aberwitz,
wenn die überwältigende Mehrheit aller nach dem naturgesetzwidrigen Schema
der herrschenden biochemisch-mechanistischen Medizin behandelnden Ärzte bei
der Wahl ihrer therapeutischen Möglichkeiten gar nicht in Betracht ziehen,
inwieweit Rückstände jener Antibiotika, Pestizide, Herbizide, Hormone usw., die
wir alle seit Jahrzehnten über unsere Nahrung unfreiwillig in uns aufnehmen
müssen, bei der oder dem Erkrankten bereits unwägbare Prädispositionen ge-
schaffen haben? Wenn sie beim Patienten B in der üblichen törichten Weise mit
dem Verordnen solcher Antibiotika fortfahren, verhelfen sie ihm »mit an Sicher-
heit grenzender Wahrscheinlichkeit« zu jener Empfindlichkeit, die bei nächster
Gelegenheit als heftige allergische Reaktion hervorkommt. Vor kurzem haben
auch Berichte über derlei Folgen etwa bei Rifampicin®, Amphotericin B®, Me-tronidazolen, Doxycyclinen und Tetracyclinen Aufsehen erregt.
Jedenfalls wurde jahrzehntelang der Einsatz von Antibiotika, mit deren Hilfe
in Ausnahmesituationen auch Menschenleben gerettet worden sind, in einer