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Die neue-Dimension der Medizin – page 6

Und er fährt fort: »Zusammen mit dem Absinken der Zahlen vieler Infektions-krankheiten, die früher häufig einen tödlichen Ausgang zeigten, entstanden neue beträchtliche Risiken infolge der Antibiotika-Behandlung.«10
Dies war – wie viele andere Entwicklungen – ein frühes Warnzeichen vor den Folgen medikamentöser Unterdrückung. Während die neuen »Wunderdrogen« die Zahl der Todesfälle durch akute Infektionskrankheiten senkte, schufen sie gleichzeitig eine neue Dimension in der Manifestation und Ausbreitung chroni¬scher Erkrankungen.
Rene Dubos erkannte ja bereits in seinem Buch So HUMAN AN ANIMAL = EIN so MENSCHLICHES TIER: »Während sie [diese Wunderdrogen] viel für die Verhütung und Behandlung einiger spezifischer Krankheiten taten, haben sie es bisher nicht geschafft, die wahre Lebenserwartung zu erhöhen oder Gesundheit herzustellen. Das Zeitalter des Wohlstands, der technischen und der medizinischen Wunder ist paradoxerweise auch das Zeitalter der chronischen Krankheiten, der Angst und sogar der Verzweiflung.«
Die unsinnig und überdies noch falsch dosiert verabreichten Antibiotika führten schließlich in die gegenwärtige Misere, in der akute Infektionserkran¬kungen inzwischen weit schwieriger zu lindern und zu heilen sind. So geschieht es heute, über 30 Jahre nach den ersten Warnungen und trotz vertiefter Erkennt¬nisse über die Gefahren, daß die meisten der Universitätslehre folgenden Ärzte immer stärkere suppressiv wirkende Medikamente in ständig erhöhten Dosierun¬gen anwenden.
Deshalb ist es verständlich, daß, nachdem all diese negativen Tatsachen immer offenkundiger geworden sind, einsichtige Mediziner logischerweise immer nach-drücklicher folgende Fragen über die weitverbreitete Anwendung von Antibioti¬ka und ihre Wirkung auf den menschlichen Körper stellen:
1. Führten Penicillin und die vielen von ihm abgeleiteten Derivate möglicher¬weise zu Veränderungen oder zur Beeinträchtigung des Immunsystems, so daß es zum Beispiel gar nicht mehr die Entwicklung der verschiedenen Arten von Pilzerkrankungen im Körper verhindern konnte?
Berichte verschiedener Forscher bestätigen das. Es hat sich nämlich herausge¬stellt, daß Pilze häufig gerade bei solchen Patientinnen und Patienten mit geschädigtem Immunsystem zu Krankheitserregern werden, die durch eine lang¬wierige Granulozytopenie und vorausgegangener ausgiebiger Antibiotika-Be¬handlung gekennzeichnet sind.
Die Unterdrückung der T-Zellen-Funktion durch Tetracycline können eine Superinfektion durch Candida teilweise erklären, die manchmal klinisch nach längerer Tetracyclin-Behandlung festgestellt wird. Immunmodulation – eine Im¬munsystemschwäche – muß als eine der unzähligen potentiellen Nebenwirkungen der Antibiotika-Therapie betrachtet werden.
2. Schuf der unverantwortliche Umgang mit diesen Medikamenten, das unkon¬trollierbare Stören, Töten und Mutieren von Mikroorganismen die Voraus-