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Die neue-Dimension der Medizin – page 53

Hierarchisch strukturiert ist unser gesamter Organismus; dabei kommt man-
chen Organen oder biologischen Systemen eine mehr oder weniger große Bedeu-
tung als anderen und deshalb ein jeweils entsprechendes Maß an Abschirmung zu.
Schutz bieten nicht allein der physische Zustand und die anatomische Lage
eines Organs, sondern als Hauptelement auch unser natürliches Abwehrgefüge; in
der medizinischen Fachliteratur finden wir es nach der kausal-analytischen
wissenschaftlichen Denkweise als» Abwehrmechanismus« bezeichnet. Wir tren-
nen uns folgerichtig von diesem Begriff, weil er unpassend für subtile natur-
gesetzliche Abläufe ist.
Unser Abwehrgefüge schließt ein: das Immunsystem, das Retikulo-endo-
theliale System (RES), das syrnpathisch-parasympathische-, das hormonale- und
das lymphatische System. Alle zusammen bilden ein einzigartiges komplexes
Gefüge: es erhält die Homeostase des Organismus dadurch aufrecht, daß es unter
allen widrigen Umständen Gleichgewicht bewahrt und – als wichtigstes – die
vitalen und zentralen Organe schützt.
Jede drastische Veränderung, starke Belastung, spezifischer oder allgemeiner
Streß veranlassen eine Mobilisierung der Abwehrkräfte unseres Organismus; sie
bewirken den optimalen Ausgleich. Ist dies unmöglich, weil die Belastung zu
stark ist, schaltet das Abwehrgefüge seine »Schadenskontrolle« ein und versucht,
die Folgen für den Gesamtorganismus möglichst gering zu halten. Die wesentlich-
ste Eigenschaft unseres Abwehrgefüges besteht darin, Störungen so weit wie
möglich bereits in der Peripherie zu binden und auszugleichen.
Die hierarchische Gliederung der Organe innerhalb unseres
physischen Körpers
Zum leichteren Verständnis zählen wir die Organe ihrer hierarchischen Bedeu-
tung entsprechend auf. Beim Gewichten der Körpersysteme müssen wir davon
ausgehen, daß Einzelheiten des hier präsentierten Schemas durchaus noch ver-
besserungsbedürftig sind, bzw. durch weitere Beobachtungen bestätigt werden
müssen. Diese Rangfolge der Organe kann dem Arzt beim Beurteilen helfen, in
welche Richtung das Ungleichgewicht in der Patientin oder im Patienten während
seiner Behandlung tendiert.
Wir beginnen mit dem physischen Körper, weil das hierarchische Prinzip auf
dieser Ebene leichter verständlich zu machen ist; Hauptorgane und -systeme sind:
I. Zentrales und peripheres Nervensystem
2. Herz und Gefäßsystem
3. Hypophyse und einige endokrine Drüsen
4. Leber und Verdauungstrakt
5. Lymphsystem
6. Atmungsorgane
7. ieren und ableitende Harnwege