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Die neue-Dimension der Medizin – page 47

helles« oder »sauberes« Unterbewußtsein, das ihnen ein größeres Maß an
Freiheit ermöglicht.
Wir bezweifeln, ob die Wichtigkeit der Gefühle beim Auslösen von Erkran-
kungen selbst heutzutage schon voll verstanden wird. In unserer westlichen Welt.
Ist dieser Teil des Menschen jedenfalls der schwächste und – der in unserem
Kultur- und Bildungssystem am sträflichsten vernachlässigte.
Erziehung, die sich einseitig unserer geistigen Ebene widmet, mißt der
Formung bestimmter Bereiche des Geistes – etwa des Intellekts – übermäßige
Bedeutung zu und schließt dabei andere – wie Gemeinschaftssinn – aus. Vollstän-
dig vernachlässigt unser angeblich so fortschrittliches Bildungssystem die emo-
tionale Ebene. Jede und jeder muß selbst sehen, ob und wie sie oder er damit fertig
wird,
Unsere gesellschaftlichen Strukturen fördern seit geraumer Zeit überall die
Idee, daß Emotionen nicht existieren oder zumindest nicht gezeigt werden sollen.
In vielen Familien halten die Eltern ohne Absicht ihre Kinder zum Unterdrücken
von Emotionen an. »Hör auf zu weinen!« lautet der Befehl, den fast jedes Kind
schon x-mal hören mußte. Ahnten unsere Altvorderen, daß ein Ausweinen diesem
Kind womöglich im späteren Leben viele gesundheitliche Beschwerden erspart?
‘Emotionen nähren sich von Eindrücken.
Wenn die Nahrungsmittel giftig, wenn Eindrücke, die ein Mensch empfängt,
erschreckend, angsterregend oder gar bösartig sind, wird die Gefühlsschicht schnell und tief gestört: etwa wenn ein Kind haßerfüllten Streit seiner Eltern
erlebt, wenn es Gewalt und Ungerechtigkeit im Fernsehen und in der Wirklichkeit
beobachtet, die Aggression und den Mangel an Harmonie in unseren »modernen«
Großstädten wahrnimmt usw. Kann unter solchen Umständen ein heranwachsen-
der Mensch überhaupt noch eine starke, gesunde emotionale Ebene entwickeln?
Für die meisten von uns lautet die Antwort: Nein.
Deshalb ist auch der schwächste, am nachhaltigsten verwundbare Teil bei
allen Menschen unserer übertechnisierten westlichen Zivilisation die emotionale
Ebene.
Ein Vergleich der Selbstmordzahlen von Industrie-und Entwicklungsländern
vermittelt uns eine Vorstellung von dem Ungleichgewicht auf der emotional-
psychischen Ebene.
Bisher ist noch kein Forschungsmediziner auf die Diskrepanz eingegangen zwischen den vielen Selbstmorden in reichen Industrienationen und Staaten des
ehemaligen Ostblocks einerseits und andererseits der niedrigen Suizidrate in je-
nen Entwicklungsländern, in denen das Gesundheitswesen als »schwach« gilt,
jedenfalls aus der Sicht unserer herrschenden Medizin.
Die folgende Tabelle offenbart. daß in Staaten mit umfassender medizinischer
Versorgung unahhängig davon ob sie freiwillig oder zwangsweise erfolgte – den
Bewohnern schlimme emotionale Störungen zugefügt wurden; deren stärkste
Auswirkungen sehen wir in den Selbstmordzahlen