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Die neue-Dimension der Medizin – page 186

Die Geschichte der Medizin beweist über jeden Zweifel, daß eine hohe Zahl
»neu entdeckter« Medikamente, die zunächst als »Wundermittel« gepriesen
wurden, wie sich bald herausstellte, verheerende Nebenwirkungen im Gefolge
hatten. Dieser Vorgang ist typisch geworden. Jedes Medikament wird zuerst als
ein gelungener Durchbruch in der wissenschaftlichen Forschung vorgestellt; nach
einem kurzen oder längeren Zeitraum stellen sich seine wahren Wirkungen her-
aus, und nicht viel später wird manches vielgepriesene »Wunderrnittel« womög-
lich als Bedrohung der Gesundheit, als krebserregend oder auf andere Weise
äußerst gefährlich vom Markt genommen.
Haben chemisch-pharmazeutische Unternehmen je höhere Geldbeträge für
die Förderung der Forschung im Rahmen und nach den Prinzipien alternativer
Heilsysteme zur Verfügung gestellt? Nein!
Allgemeinverständlich formulierte Bücher wie DIE ENTEIGNUNG DER GESUND-
HEIT und DIE NEMESIS DER MEDIZIN von Ivan Illich, TEUFELSKREIS – WENN ANTIBIOTIKA KRANK MACHEN von Geoffrey Cannon oder DIE PHARMA
STORY von Hans Ruesch sollten Pflichtlektüre für alle sein, die in Politik und Aufsichtsgremien Verantwortung tragen, diese Bücher müßten endlich auch von breiteren Schichten gelesen und verinnerlicht werden.
Habgier und Verantwortungslosigkeit müssen wir freilich keineswegs allein
bei Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie beklagen, sondern in
unserer Gesellschaft insgesamt. Deshalb darf niemand allein »die Anderen« für
das Unheil und Leid verantwortlich machen wollen, was wir alle mitverschuldet
haben.
Hier steht die pharmazeutische Industrie mit ihren verschlungenen und des-
halb schwer durchschaubaren Verbindungen und Einflußnahmen aufgrund unse-
res Hauptthemas als ein Beispie1.
Verantwortungslos ist es, wie pharmazeutische Firmen ihre Medikamente
erproben und vermarkten. Aber wer kann behaupten, er habe nie geirrt? Die All-
gemeinheit kann die Schuld an unserer Misere keineswegs allein pharmazeuti-
schen Unternehmen, der medizinischen Forschung, den Homosexue11en oder der
Promiskuität anlasten: sie ist primär die Auswirkung unserer mißverstandenen
Freiheit, der beängstigend ausgearteten Libertinagen im »modern« gewordenen
zügellosen Lebenswandel…
Wer kann dafür garantieren, daß die stetig wachsende Homosexualität keine
Folge der vor Jahrzehnten üblich gewordenen Methode ist, dem Viehfutter, be-
sonders dem der Milchkühe, Hormone und Antibiotika beizumischen? Diese
naturwidrigen Zusätze so11en zu schnellerem Wachstum und damit zu früherer
Schlachtreife verhelfen; aber wer denkt beim Trinken der Milch oder beim
Verzehr des Rinderbratens, des Kalb- oder Schweineschnitzels von solcherma-
ßen gemästeten Tieren darüber nach, auf welch hinterhältige Weise derlei Prak-
tiken das Hormonsystem der Mütter und ihrer Kinder beeinflussen? Wohl nur
ganz wenige Zeitgenossen.