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Die neue-Dimension der Medizin – page 18

Verdeutlichte wiederholt werden: Kritik ist hier weder gegen den einzelnen
praktizierenden Arzt gerichtet, der sich nach bestem Wissen und Kräften um das
Wohl seiner Patienten bemüht, noch gegen den Forscher, der – in überholte kausal-
analytische Denkschemata eingebunden – auf Ab- und Umwegen irrt. Schließlich
akzeptieren wir, daß verantwortungsbewußte Uni versitätslehrer und Gesundheits-
politiker ebenso ein Optimum der Gesundheitspflege anstreben wie medizinische
Fachverbände und sogar eine stattliche Zahl pharmazeutischer Unternehmen.
Wir wissen jedoch auch, wie weit die Mehrheit von ihnen in einem Teufels-
kreis von Scheinwahrheiten gefangen ist, der aus falschen Fragestellungen und
dem halsstarrigen Verfolgen kaum faßbarer, irriger Antworten herrührt. Das bis-
herige Resultat führt ins Chaos. Denn die medizinische Forschung hat, weil sie
Naturgesetze negierte, die falsche Richtung eingeschlagen. Davon sind heutzuta-
ge glücklicherweise viele Einsichtige überzeugt.
Die in den Forschungslaboratorien üblicherweise gestellte Frage lautet: Kön-
nen wir eine chemische oder biologische Substanz finden und herstellen, die
diesen oder jenen pathologischen Einfluß unschädlich macht?
Es mag für manchen in längst überholten Schemata Denkenden paradox
erscheinen, aber dies ist die falsche Frage. Durch falsches Fragen richtete man
aber die Unsummen verschlingenden Forschungen lediglich auf »Scheinziele«
aus. Gewöhnlich sucht der auf solche Weise irrende Pharmakologe einen Wirk-
stoff, der die Viren, Bakterien oder Pilze »töten« kann. In Wirklichkeit zerstört
aber die ge- oder erfundene Chemikalie, sobald sie in unsere Körper gelangt, nicht
nur schädliche Bakterien, sondern auch nützliche Mikroorganismen, die absolut
notwendig sind, um das Gleichgewicht der Körperfunktionen aufrechtzuerhalten.
Durch den plötzlichen Tod auch nur der Schadbakterien entstehen übrigens große
Mengen von Toxinen, die allein schon ausreichen, in unserem Immunsystem
einen-enormen Streß hervorzurufen.
Vielleicht wären folgende Fragen angebracht, um uns einen Schritt weiter zum
wirklichen Ziel hin zu bringen:
– Warum läßt unser Organismus es zu, daß sich eine Erkrankung entwickelt?
– Wie können wir am besten die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers stärken,
so daß er die Erkrankung selbst beseitigt?
– Gibt es eine andere Methode zur Wiederherstellung der Gesundheit, als patho-
logische Mikroorganismen durch chemische Medikamente zu töten?
Wir halten es für überlebensnotwendig, daß alle diejenigen, die medizinische
Forschung betreiben, von Anfang an solche Fragen stellen. Bisher jedoch schei-
nen sich betrüblicherweise lediglich einige Außenseiter mit derlei Überlegungen
zu befassen.
Niemand leugnet, daß viele Forscher bisher ihre Arbeit integer und mit den
besten Absichten verrichten wollten. Ohne dies zu vergessen, dürfen wir jedoch
nicht länger jene Naturgesetze ignorieren, die allein Gesundheit, Erkrankung und
Heilung steuern.