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Die neue-Dimension der Medizin – page 168

den Gesamtorganismus. Ferner versucht man als Alternative die Entwicklung
von Impfstoffen.
2.Das andere, primär von Peter H. Duesberg formulierte Konzept widerspricht
den von Gallo und seinem Kreis behaupteten Zusammenhängen vehement: es
bestreitet die »Infektionskrankheit AIDS« und erklärt die Zusammenhänge
vor allem mit extremen Immunbelastungen und gruppenspezifischen Risiko-
faktoren. Dazu gehören die regelwidrige Lebensweise und häufige Behand-
lung venerischer Infektionen mit Antibiotika oder exzessive Fremdeiweiß-
Tran.sfusionen etwa bei Blutern. Beides erhöht die Anfälligkeit für gruppen-
spezifische Erkrankungen.
Diese Position fordert zwangsläufig eine ganz andere Therapie als die von Gallo
und seinen Anhängern propagierte »offizielle«: nämlich, mit allen Möglichkei-
ten einer geregelten, gesunden Lebensweise und die Eigenabwehr fördernden
Arzneien das Immunsystem zu stärken oder zu regenerieren, soweit das nur
möglich ist.
3.Ein weiteres Konzept läßt sich mit der von Günther Enderlein im Jahre 1925
entdeckten »Cyclogenie« der Mikroben entwickeln. Auch dabei ist Umdenken
erforderlich, denn die im Jahre 1870 in Breslau erfolgte vereinseitigende Be-
hauptung Ferdinand Cohns (1828-1898),25 allen Mikroben sei lediglich eine
inzige Wuchs- und Vermehrungsform zuzuordnen – Monomorphismus – ent-
spricht nicht den Ergebnissen der Dunkelfeld-Mikroskopie am frischen, das
heißt belebten Blut. Dabei finden wir einen deutlichen Polymorphismus, also
einen phasenhaften Entwicklungsverlauf der Mikroben, rhythmisch verschiede-
ne Wuchs- und Vermehrungsformen, die von der Beschaffenheit des Nährme-
diums und der spezifischen Kerninformation abhängen. Die Kolloide oder
Mlkrobenkolloidphasen gedeihen in einem stark alkalischen, die Bakterien
oder MIttelphasen in einem leicht alkalischen und schließlich die Pilzphasen
– Endphasen oder Kulminanten – in einem sauren Milieu das zum Teil von der
Mikrobe selbst mitproduziert wird. ‘
Das Milieu des Wirtsorganismus – des kranken Menschen – bestimmt die je-
weilige yermehrungsform der Mikroben, die dieses ihrerseits wieder ungün-
stig beeinflussen. Dabei erregt unser Interesse, daß Pathogenität meist nur mit
jeweils einer Entwicklungsphase verbunden ist.
Betrachten wir nun Erkrankungsabläufe, die von der Universitätsmedizin un-
ter dem Sammelnamen AIDS zusammengefaßt werden, sehen wir folgendes
BIld:. Damit völlig avirulente Kolloide – Protiden – in ein pathogenes, weiter
entwickeltes Stadium gelangen können, muß sich das Milieu ändern. Das ge-
Schieht beIspielsweise durch venerische Infektionen, die suppressiv mit Anti-
biotika »bekämpft« werden.
Solange d.ie Streß- oder besser Dysstreß-Komponenten noch einigermaßen
ausbalancien werden können, befinden sich die Mikroben in der Erhaltungs-
oder Freßphase. Erst wenn der Dysstreß und damit die Übersäuerung des