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Die neue-Dimension der Medizin – page 167

Inzwischen verteidigen Robert Gallo und Luc Montagnier ihre gegenteilige
Meinung mit der »Erkenntnis«, HIV hänge von Risikofaktoren ab, um AIDS
erzeugen zu können. Dabei übersehen sie, daß Kaposi-Sarkom-Gewebe über-
haupt kein HIV enthält.
Duesberg argumentiert, konventionelle Viren seien »entweder hochpathogen
und leicht übertragbar oder nicht pathogen und latent und deshalb sehr schwer
übertragbar«. Einige Viren und Mikroben könnten freilich sekundäre oder primä-
re Krankheiten lange nach der Infektion hervorrufen, allerdings nur dann, wenn
sie nach der Latenz durch seltene, erworbene Schwächen des Immunsystems
reaktiviert würden. »Solche opportunistischen Infektionen sind die Folge und
nicht die Ursache der Immunschwäche.vf
Weil AIDS durch neue Kombinationen alter Krankheiten definiert sei, könne
»es auch durch neue Kombinationen alter Pathogene hervorgerufen werden. Die
übliche Zufuhr von Gerinnungsfaktor VIII, von Bluttransfusionen, .. Drogen oder
männliche homosexuelle Promiskuität zusammen mit Drogenkonsum, zahlreiche
akute, parasitäre Infektionen und chronische Unterernährung – jeweils für durch-
schnittlich acht Jahre – sind alles Faktoren, die biochemisch greifbarere und
plausiblere Ursachen für AIDS darstellen als ein inaktives Retrovirus. Tatsächlich
korrelieren diese Faktoren zu 95% mit AIDS.«
Hier stehen zwei Wissenschaftler der etablierten Medizin mit unvereinbaren
Positionen gegeneinander. Zweck unserer Übersicht kann nicht sein, das Pro und
Kontra zu untersuchen.
Wir wollen jedoch eine dritte Betrachtungsweise erwähnen, die von den mei-
sten Spezialisten immer noch gänzlich außeracht gelassen wird: Günther Enderleins
»CycJogenie«. Dies ist das von ihm schon am Beginn unseres Jahrhunderts ent-
deckte und bereits 1925 publizierte Phänomen der Morphogenesis, des Gestalt-
wandels der Keime im Organismus als Anpassung an die bestehenden Lebensbe-
dingungen.
Fassen wir die unterschiedlichen Positionen auf der Suche nach einer be-
handlungsfähigen Erklärung der AIDS-Zustände noch einmal zusammen:
Robert Gallo und seine Mitstreiter in der mit hohen Geldbeträgen subventio-
nierten offiziellen AIDS-Forschung gehen von zwei Voraussetzungen aus:
1. AIDS – das sind bis zu 25 verschiedene Erkrankungsdiagnosen – werde ver-
ursacht durch eine Virusinfektion mit langer Latenzzeit und rascher Letalität,
sobald sich »die Krankheit« eindeutig zeige.
Nicht zum Tode führende, sicher nachgewiesene Infektionen beachtet man als
ungeklärte Sonderfälle nur wenig.
Diese Hypothese setzt folglich ein festständiges Virus als Verursacher voraus,
dessen phylogenetische Entwicklung sich nachvollziehen läßt.
Alle Therapieversuche geschehen in dem Bemühen, das Virus oder Folgeer-
scheinungen mit chemischen Arzneien oder Antibiotika zu »bekämpfen«. also
wieder eine spezielle Art der Antibiose mit zum Teil verheerenden Folgen für