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Die neue-Dimension der Medizin – page 11

wo sie entweder bekanntermaßen wirkungslos bleiben oder wo es keinen aus-reichenden Beweis ihres Nutzeffekts gibt.
-Sehr unspezifische Breitband-Antibiotika werden übermäßig und unsachge¬mäß in Fällen eingesetzt, wo eine einfachere, sicherere und preiswertere Therapie oft ohne jedes Antibiotikum ausreichen würde.
Bei Ärzten gibt es beträchtliche Wissenslücken über die taugliche Anwendung bakteriologischer Laboruntersuchungen und die Ausdeutung der Ergebnisse.
Diese >Faktoren< führen gemeinsam zu beträchtlichem Schaden, bedeutender Ve crschwendung und werfen ernste ethische Fragen nach der Verlängerung vieler bereits schwer beeinträchtigter Leben auf…«
4. wie war es möglich, Medikamente an menschlichen Organismen zu erproben, ohne sie vorher auf ihre Langzeitwirkungen zu testen? Klassische Beispiele für vor der Freigabe angeblich »ausreichend getestete« Medikamente, die nachhaltig schlimme Wirkungsfolgen zeigten, sind allgemein bekannt:
-Thalidomid = Contergan®, in den fünfziger Jahren vieltausendfach als Beruhigungs- und Schlafmittel eingesetzt, hinterließ die allbekannten genetischen Schäden mit Phokomelien, das sind Robbengliedrigkeiten, und andere Mißbildungen bei Neugeborenen etc.
-Phenylbutazon, ein Entzündungshemmer, unterdrückt die Knochenmarks-funktionen. 1983 wurde die Tatsache, daß 1.200 Todesfolgen diesem Medikament anzulasten waren, noch geheim gehalten. Das Produkt wird immer noch angewandt, obwohl es nach Auffassung der WHO dafür keinen offensichtlichen Bedarf gibt.
-Indoprophen, ebenfalls ein Entzündungshemmer, wurde hingegen 1985 wegen gewisser Hinweise einer krebserregenden Wirkung vom Markt zurückgezogen.
-Clioquinol, ein Antidiarrhoikum, verursachte allein in Japan 11.000 nachge- sv iesene Schwerbehinderungen und 1.000 Todesfälle. Seine verheerendste Nebenwirkung ist, daßes Myelo-optisches neuropathisches Syndrom, SMON, verursacht.
-Phenacetin, ein Schmerzmittel, hat Nierenversagen im Gefolge.
-Untersuchungen der schon erwähnten amerikanischen Bundesbehörde für
Nahrungsmittel und Medikamente, FDA, offenbarten verschiedene erschreckende Aspekte sogenannter Forschung: detaillierte Berichte und Gutachten basierten auf nur zwei Patienten: Berichte von angeblichen Wunderheilungen an Patienten, die niehi einmal ausreichend diagnostiziert worden waren; unerfahrene Ärzte fungierten als Experten für pharmazeutische Firmen und unterschrieben – glücklich ii bei ein Honorar-jede Produktempfehlung, so lange ihnen nur jemand sagte, wie sie was formulieren sollten. Ein Journalist enthüllte: »Einige pharmazeutische firmen gingen so weit, daß sie selbst >klinische< Experimente entwarfen, die