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Die neue-Dimension der Medizin – page 115

Organismus unter Belastung zeigen kann, eigentlich keine Erkrankung sind, sondern Äußerungen, unter denen er versucht, sein Leiden zu überwinden.
Karl Menninger greift in seinem Buch THE VITAL BALANCE dieses Prinzip ganz
treffend auf: »Diese Phänomene sind Symptome in dem Sinn, daß einiges falsch
läuft und Hilfe nötig wird. Zuerst wurden solche Beobachtungen als ausgespro-
chener Unsinn abgetan: Wer auf der Erde würde sich einen Kopfschmerz
wünschen? Wer möchte gelähmt sein? Wer könnte schon das geringste Unbeha-
gen oder gar U nfähigkeiten erflehen? … unser Ziel… ist die ökonomische Interpre-
tation, die Funktion des Symptoms in der Bewahrung des Gleichgewichts und der
Unversehrtheit zu betonen … Eine Gemütskrankheit ist kein Zusammenbruch,
sondern eine abwehrende Reaktion … Vor zwanzig 1 ahren legte es der reife Robert
Lindner brillant mit folgender Formulierung dar: -Es wurden mir immer mehr
überzeugende Beweise gebracht, daß Aggression, die Feindseligkeit, die Ableh-
nung von Autorität, die nomadischen Tendenzen, das Impulsive, das Zerstöreri-
sche und das blinde Umsichschlagen der Psychopathen allein homöostatische
Ausgleichsreaktionen dafür sind, ein dynamisches Gleichgewicht der Persönlich-
keit wiederherzustellen-.«

Jedes Symptom ist nützlich und notwendig; es sollte sich ausdrucksstark ent-
falten können, statt unterdrückt zu werden.

Auf diesem Prinzip beruht der größte Unterschied zwischen der herrschenden und
der alternativen Medizin. Jeder Therapeut, der heutzutage nach einem Prozeß des
Umdenkens naturgesetzliche Regeln praktiziert, respektiert und begreift den ab-
soluten Wahrheitsgehalt dieses Gesetzes. Auch viele unvoreingenommene Wis-
senschaftler, die wir mit den diesbezüglichen Tatsachen vertraut machten, rea-
gierten einsichtig. Und dem Verfasser ist in seiner langen Praxis noch kein Patient
begegnet, der – ob vorgebildet oder nicht – dieses Prinzip nicht verstanden hätte.
Unser gesamtes Gesundheitswesen sähe heute schon wesentlich besser aus,
wenn die medizinische Forschung und Therapie wenigstens dieses eine, von Ärz-
ten im alten China bereits ebenso wie von Paracelsus und Samuel Hahnemann
erkannte Prinzip vorurteilsfrei geprüft, und wie die Genannten nach intuitivem
Denkprozeß begriffen und anerkannt hätte.
Stattdessen lehrt und verteidigt man nach längst überholten Denkschemata
unheilbringende Irrtümer,ja entwickelt sie sogar weiter – bis eines Tages wirklich
keine Umkehr mehr möglich ist: Wer nur die vordergründig sichtbaren Symptome
bekämpft, weil nach der Lehrmeinung allein sie die jeweilige »Krankheit« be-
stimmen und die Wiederherstellung der Gesundheit gefährden, schadet in der
Regel dem Gesamtorganismus seiner Patientinnen und Patienten. Damit igno-
riert er nicht allein dessen zum naturgegebenen Schutz wichtige »Entscheidun-
gen«, sondern unterdrückt sie. Die Folge davon ist: die Immunbarrieren und das