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Die neue-Dimension der Medizin – page 101

leichtfertige Verordnen von Seiten der Mediziner, der unkontrollierte Eigen
erwerb und Konsum von Medikamenten durch die Wohlstandsgesellschaft tief in
unser Immunsys tem eingreifen. Inzwischen ist jedes zweite Schulkind allergisch,
jedes dritte leidet an Neurodermitis, jedes vierte an Asthma.
Dieser Mißbrauch hat bereits eine Fülle früher unbekannter pathologischer
Zustände im Gefolge. Einer der einschneidendsten bleibt die stetig zunehmende
Uberempfindlichkeit gegen Penicillin; sie entstand allein infolge der pervertierten
Anwendung dieses »Wundermedikaments«. Obwohl die offizielle Medizin von
bis zU 50% Placeboheilungen spricht, verordnen Ärztinnen und Ärzte in unseren
Tagen mehr nebenwirkungsbelastete Arzneien als je zuvor. An die Folgen auch
für die Kostenlawine im Gesundheitswesen denken dabei zwar viele, aber man
richet sich meist nach den Empfehlungen der Pharma-Hersteller,
Die Statistiken offenbaren eine erschreckend hohe Zahl iatrogen Erkrankter.’
Darin sind aber beileibe nicht alle erfaßt, sondern nur solche Patientinnen und Pa-
tienten, die während der Behandlung mit Chemotherapeutika augenfällige Sym-
ptome zeigten. Weitaus größer ist indes die Zahl Betroffener, deren Leiden erst
nach dem Abschluß solcher Therapien als Spätschäden erkennbar wurden; sie ste-
hen nicht in den Statistiken, weil die Verantwortlichen den unmittelbaren Zusam-
menhang einstweilen noch bestreiten. Pharmakologen stützen diese Haltung und
klassifizieren die Nebenwirkungen der schädlichen Medikamente als »Kurz-«
oder »Langzeiteffekt«. Letzterer verursacht aber gerade jene unvorhersehbaren
Spätfolgen, die weit gefährlicher sind, weil sie einen kaum hoch genug zu be-
fürchtenden zerstörerischen Einfluß in die naturgesetzliehen Abläufe unseres Le-
bens bringen; dabei sollten wir nicht nur an die Anfälligkeit für Krebs denken."
Bei so vielen dokumentierten Nebenwirkungen besonders in Form von Kurz-
zeitschäden interessiert vor allem die Frage, ob all die anderen Patientinnen und
Patienten, die das gleiche Medikament in hoher Dosierung eingenommen haben,
keinerlei Schäden davontrugen. Bezeichnenderweise stellen die für chemisch-
pharmazeutische Unternehmen tätigen Forscher solche Fragen nicht.
Die Wirklichkeit sieht so aus: Jede Patientin oder jeder Patient wird von che-
mischen Medikamentenje nach seinen genetischen Anlagen und seiner Empfäng-
lichkeit mit Nebenwirkungen oder Spätschäden befrachtet:
– Alle, deren allgemeiner Gesundheitszustand schon sehr schlecht ist und, die
auf das verabreichte Medikament überempfindlich reagieren, werden die
Therapie kaum überleben.
– Andere, deren Vitalität sich noch in besserer Verfassung befindet. die aber
sehr empfindlich auf das Medikament reagieren, werden mit schweren Neben-
und Nachwirkungen davonkommen.
– Jene, deren Gesundheit zwar stark gemindert ist, die aber wenig empfindlich
gegen das verabfolgte Pharmakon sind, tragen erhebliche Spätschäden davon,
je länger sie das Medikament einnehmen; ihr Organismus verlegt nämlich sei-
ne »Abwehr« in eine tiefere Schicht zurück.