Books

MEDIZIN DER ZUKUNFT – page 70

eine andersartige miasmatische, chronische Krank-
heit, die Syphilis, zuerst 1493 ihr furchtbares
Haupt zu erheben anfing.
Wie vorn erwähnt, bemühte sich Hahnemann
intensiv, den chronischen, vererbbaren, eben mi-
asmatischen Charakter der Hautausschläge auf-
zuz igen, und es ist überaus lesenswert, was er
daruber im ersten Band seines Werkes Die chro-
niscshen Krankheiten deutend und erhellend zu-
sammenfaßte. Die Syphilis war dagegen eine ein-
fache Sache: Er brauchte niemanden von ihrem
ansteckenden, vererbbaren und chronischen Cha-
rakter zu überzeugen, all das war zu seiner Zeit
bereits (oder auch noch!) gut bekannt. Jeder
Mediziner wußte, daß die Lues nicht im eigent-
lichen Sinne ausgerottet werden konnte und ihre
Auswirkungen an die folgenden Generationen
weitergegeben wurden.
Neben dem psorischen Miasma kommt also
als weitere Ursache chronischer Krankheiten das
spater ent tandene syphilitische Miasma vor.
Aufgrund der erwähnten Begriffstrennung
entstehen für die homöopathische Behandlung
Schwierigkeiten, wenn im Symptombild eines
Psorikers ein syphilitisches Miasma zusätzlich
komplizierend auftaucht. In Paragraph 206
schreibt Hahnemann:

Fast stets wird de Artz, wenn er eine alte,
Venerische Krankheit vor sich zu haben wahn
Eine vorzugliche mit Psora vergesellschaftette