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MEDIZIN DER ZUKUNFT – page 69

Krankheiten nur einem Miasma zuzuschreiben,
zumal einer derart unbedeutenden Erschei-
nung wie dem Hautjucken. Besonders dem Ge-
bildeten und gar dem Mediziner dürfte die Be-
hauptung, daß Fortschritte in der ärztlichen
Behandlung über Jahrhunderte meist nur in
einer Unterdrückung (Behinderung) der Lebens-
kraft bestanden und deshalb die chronischen
Krankheiten der Menschheit fortwährend ver-
mehrten, ungeheuerlich sein. Niemand sollte
indes verkennen, daß sich Hahnemann, ein als
genial anerkannter und auf vielen Gebieten neue
Wege beschreitender Forscher, diesem Problem
jahrzehntelang mit aller Sorgfalt widmete.
Schließlich haben die orthodoxen Exponenten
der Schulmedizin ihn "schon" nach über hundert
Jahren des Zweifels und der Anfeindungen als
Entdecker der Kolloide anerkennen müssen. Fer-
ner: Die Lösung schwieriger Zusammenhänge be-
steht ja oft in einer sehr einfachen Formel und
kommt häufig aus einer ganz unerwarteten
Richtung. Ausschlaggebender Beweis für die Richtigkeit
der Theorie Hahnemanns aber ist auch hier die
Tatsache, daß sie zu der tiefgreifendsten, er-
folgreichsten und dauerhaftesten Behandlung
chronischer Krankheiten geführt hat, die wir
kennen. Wie bereits dargelegt, unterschied Hahnemann
sehr genau zwischen veneri chen (Geschlechts-)
und nichtvenerischen Krankheiten.

Er betrachtete in der Geschichte der Mensch-
heit die Psora als die älte te Form der Emp-
fänglichkeit fur chronische Krankheiten, bevor