Hahnemanns Forschungen wurzelten in der
Geschichte des Altertums. So fand er z. B. im
3. Buch Mose, 13. Kapitel, eine Beschreibung
von Leiden, wie sie etwa um 3500 v. ehr. im
Orient vorkamen und auch heute noch bei
den Naturvölkern weit verbreitet sind. In seinem
Buch Die chronischen Krankheiten folgert
er:
Doch scheint die Psora damals und auch nachher
noch immer unter den Israeliten mehr die äußeren
Teile des Körpers zum Hauptsitz behalten zu
haben, so wie in den Zeiten des noch rohen
Griechenlandes, ebenfalls dann später unter den
Arabern und zuletzt in dem noch unkultivierten
Europa des Mittelalters. Die verschiedenen Namen,
welche von den verschiedenen Völkern den mehr
oder weniger bösartigen, die äußeren Teile des
Körpers mannigfach verunstaltenden Abarten von
Aussatz (äußeren Symptome der Psora) erteilt
wurden, gehören nicht zu meinem Zwecke und tun
nichts zur Sache, da das Wesen dieser miasmati-
schen, juckenden Krätzekrankheiten im Grunde
immer dasselbe blieb. 2S
Auf diese Weise entrollte sich vor seinen
Augen die gesamte Geschichte der menschlichen
Erkrankungen. Er entdeckte, daß früher anschei-
nend die meisten Krankheiten auf der Haut
sichtbar blieben. während sie zu seiner Zeit
schon tiefer gedrungen und mehr innerer Art
waren. 1827 konnte er sagen: