lich nur einmal peinigt; Ischialgie an jedem vier-
ten Tag; rheumatische Beschwerden nur zwi-
schen 2.00 Uhr und 4.00 Uhr morgens; Asthma-
anfalle um Mitternacht u. v. a. m.
In die er Zeit waren die Hilfsmittel des
homöopathischen Arztes – das Wissen über
sein Fach und dessen Gesetze, über die Tech-
niken de Sammelns und Zubereitens der Arznei-
stoffe die Prüfung und Herstellung der Mittel _
Viel umfa ender, sie wurden sorgfältiger studiert
und angewandt als heute. So konnte sich in
diesem frühen Stadium der Homöopathie ein
tieferes Ver tändnis de sen, was Krankheit ist,
herausbilden. Gerade dieser Frage widmete sich
Hahnemann in Leipzig seit 1816 mit der ihm
gewohnten Ordnung und Gründlichkeit. Im Para-
graphen 72 schreibt er:
Die Krankheiten der Menschen, sind teils schnel-
le Erkrankungsprozesse des innormal verstimm-
ten Lebensprinzips, welche ihren Verlauf in mäßi-
ger, mehr oder weniger kurzer Zeit zu beendigen
geeignet sind – man nennt sie akute Krankhei-
ten -; teils sind es solche Krankheiten, welche bei
kleinen, oft unbemerkten Anfängen den leben-
den Organismus, jede auf ihre eigene Weise,
dynamisch verstimmen und ihn allmählich so vom
gesunden Zustand entfernen, daß die zur Erhal-
tung der Gesundheit bestimmte, automatische
Lebensenergie, Lebenskraft (Lebensprinzip J ge-
nannt, ihnen beim Anfange, wie bei ihrem Fort-
gange, nur unvoUkommenen, unzweckmtißigen,
unnutzen Widerstand entgegensetzen, sie aber,
durch eigene Kraft, nicht in sich selbst auslöschen