Damit ist klar, Empfänglichkeit und ein aus-
lösendes Agens müssen zusammentreffen, damit
eine Krankheit sich manifestieren kann. Inter-
essanterweise wird dieser Umstand durch die
Theorie der orthodoxen Medizin über das Zustan-
dekommen allergischer Erkrankungen weitgehend
bestätigt. Dabei wird z. B. festgestellt: Eine ver
schwindend kleine Menge irgendeiner Substanz
kann derart heftige Reaktionen bei einem aller-
gischen, d. h. empfindlich darauf reagierenden
Menschen hervorrufen, daß dieser womöglich
stirbt. Bei Überempfindlichkeit für eine spezifi-
sche Substanz sind schon Spuren derselben im-
stande, derart starke Reaktionen hervorzurufen.
Angesichts dieser allgemein anerkannten Tat-
sache bleibt unverständlich, warum die Allopathie
nicht einräumen will, eine nur dynamisch wirk-
same Dosis eines spezifischen Mittels könne
einen kranken Menschen heilen. Das ist um so
verwunderlicher, weil ja ein Mittel erst dadurch
homöopathisch wird, indem es eine möglichst
enge Beziehung zu den Störungen des Patienten
hat, d. h. im Arzneimittelversuch ähnlichste Zei-
chen und Symptome hervorrief. Und diese Ähn-
lichkeit ist es gerade, die anzeigt, daß der Patient
außergewöhnlich empfänglich dafür ist.
Wenn wir eine wissenschaftliche Erklärung für
die Wirkung der homöopathischen Infinite imal-
dosis suchen wollen, finden wir sie womöglich In
dem Gesetz des französischen Mathematiker
Pierre Louis Moreau de Maupertui , der sagt.
Die Wirkmenge (Aktion), die notig ist, um eine
Anderung In der Natur hervorzurufen, Ist die ge-