Der Patient tut, wie ihm geheißen, trinkt und
schwitzt viel und beobachtet, wie sein Organis-
mus allmählich wieder ins Gleichgewicht kommt.
Von einem bestimmten Punkt an weiß er: Nun
geht’s wieder bergauf! So ist es denn auch; der
Appetit kehrt zurück, die Symptome verschwin-
den, und zwar in umgekehrter Reihenfolge, wie
sie aufgetreten sind, und nach ein paar Tagen
fühlt Herr Schmidt sich wohl wie zuvor. Damit
ist für ihn der Fall erledigt und bald vergessen.
Immerhin, merkwürdig war es schon, wie der
Körper so ganz von selbst wieder ins Gleichge-
Wicht kam. Welche Kraft mochte die fein und innvoll aufeinander abgestimmten Prozesse be-
wirkt haben, die den kranken Organismus in Ord-
nung brachten? ur die bekannten Antikörper?
Und wieso die merkwürdige Ubereinstimmung
Im Auftreten und Verschwinden der einzelnen symptome? Fragen on nur theoretischem Interesse für
Herrn Schmidt – so lange jedenfalls, bis es zur
chronishen Krankheit kam. Es begann mit einem
harmlosen" Hautau schlag – nichts Besonderes, nur das Jucken störte ein wenig beim Einschla-
fen. Aber Wochen vergehen, und der Ausschlag
wird langsam chlimmer, be onders zu bestimm-
ten Tageszeiten, bei Wärme und Aufregung.
Nun wird es Herrn Schmidt bedenklich zu-
mute; und Wieder fragt er sich nach den Ursachen.
Woher mag der Ausschlag kommen? Ist er seelisch bedingt oder durch chemisch behandelte Nah-
rungsmittel bewirkt? Haben ihn sonstige Um-
weltgiif’te hervorgerufen? Die Antwort findet er
nicht zumal er Ich kaum an die näheren Um-