neuesten Stand der Erkenntnis hinterher; sie will
ihre Unzulänglichkeit nicht wahrhaben und
lehnt die Homöopathie als weiterführende Alter-
native ab, ohne sie wirklich zu kennen und zu
verstehen. Die Macher der öffentlichen Meinung
jedoch, meist autoritätsgläubig eingestellt gegen-
über allem, was sich wissenschaftlich nennt, zie-
hen mit und beteiligen sich an der Verächtlich-
machung dessen, was sie nicht kennen.
3. Der Einfluß wirtschaftlicher Interessen.
Naiv wäre es freilich, wollte man nur die ideo-
logischen Scheuklappen der Schulmedizin, diese
Einstellung, daß nicht sein kann, was nicht sein
darf, für die nun schon fast zweihundert jährige
Anfeindung und Unterdrückung der Homöopa-
thie verantwortlich machen: Man darf nicht ver-
gessen, daß es mächtige Verbände und Inter-
essengruppen sind (man denke allein an die
chemisch-pharmazeutische Industrie), denen an
der Machterhaltung der Schulmedizin gelegen
ist; niemand wird ja den Ast absägen wollen, auf
dem er sitzt. Das soll nun keine Tirade gegen den einzelnen Arzt sein, der sich nach bestem Wissen und
Gewissen um das Wohl seiner Patienten müht;
die Anklage, "Heilung" als geschäftliches Unter-
nehmen zu betreiben, richtet sich vielmehr gegen
die Schulmedizin als organisierter Clan, ange-
fangen bei den wirtschaftspolitisch mitbe-
stimmten Ausbildungsstätten bis hin zu den
interessierten Industriezweigen. Hier ist es, wo
die Weichen zur Bekämpfung unerwünschter
Konkurrenten, sprich Homöopathie und andere,
gestellt werden.