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Die neue-Dimension der Medizin – page 27

GEDANKEN ÜBER ALTERNATIVE GRUNDPRINZIPIEN

Vor der eigentlichen Erklärung unserer im folgenden formulierten 48 Grundsätze
zu neuem Bewerten von Gesundheit und zum Heilen der Erkrankungen nach
Naturgesetzen ist es notwendig, einige Grundvoraussetzungen allgemeinver-
ständlich zu erläutern.
Am Beginn müssen wir klarstellen, daß .
die Zustände von Gesundheit und Erkrankung als eng verflochten aufzufas-
sen sind und deshalb die Bewertung von »Krankheit« als einer eigenständi-
gen und vom gesunden Gesamtorganismus abgetrennten Größe strikt aufge-
eeben werden muß.

Dieses Erfordernis finden wir bereits von Manu Kothari und Lopa Metha an-
gedeutet: »Die Medizin konnte bis jetzt nicht definieren, was das Normale
au macht, seien es Blutzucker oder Blutdruck … die Diskrepanz zwischen dem
>Normalen< und dem >Anomalen<sind keineswegs Unterschiede wie zwischen
schwarz und weiß, sondern zwischen Grautönen, ohne irgendeine definierte
Tr nnungslinie.«!

Toon resümierte bereits 1981 im Dezember-Heft des JOURNAL OF MEDICAL
ETHICS : »Der Gebrauch der Begriffe -Krankheit- und -Krankheiten- wurde in den
letzten Jahren in steigendem Maße kritisch unter die Lupe genommen … Die
Medizin läßt die Idee von -spezifischen Krankheiten, die von spezifischen
Erregern erzeugt werden- hinter sich, wenn sie überhaupt je Geltung gehabt hat.«
lohn Romano drückt es so aus: »Gesundheit und Krankheit sind keine
statischen Größen, sondern Lebensphasen … «2

In diesem Sinne dürfen wir also eher von unterschiedlichem Gesundheits-
befinden als von »eigenständigen und klar getrennten Gesundheits- und Krankheits-
zu tänden« sprechen.

Gemeint ist, daß es in der Spanne von völliger Gesundheit bis zur Verfassung
am Rande des Todes zahlreiche Veränderungen oder gesundheitliche Zwischen-
stufen gibt, die zu bestimmten Zeitpunkten in einer konkreten Erkrankung mit
eindeutigen Symptomen sichtbar werden. Wir haben uns alle darauf verständigt,
diese abweichenden Zustände mit besonderen Namen – Diagnosen – zu versehen,
und so die Terminologie der Medizin entwickelt.

Der in dieser Denkweise ausgebildete Arzt wird keinesfalls akzeptieren, daß
eine Patientin oder ein Patient an einer spezifischen Erkrankung leidet, wenn er
nicht die dafür »festgeschriebene Symptomatologie« entdeckt, die ihm aus dieser
Terminologie bekannt ist.

Die jetzt herrschende Medizin hat folgendes nie berücksichtigt: ehe bei einem
Menschen ein definierter krankhafter Zustand aufkommt, wie er in den Fachbü-