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Die neue-Dimension der Medizin – page 23

bestimmenden Faktoren eine Basis zu schaffen und um vernünftige Behandlun-
gen und Methoden der Gesundheitspflege zu ermöglichen, muß ein medizinisches
Modell auch den Patienten, sein soziales Umfeld, das durch die besonderen
Faktoren des Gesellschaftssystems, in dem er lebt, geprägt ist, miteinbeziehen.«."

1991 veröffentlichte der aus Ungarn stammende, in München tätige israeli-
sche Neurologe und Psychiater Egon E. Fabian in seiner Broschüre DER FRAG- MENTIIERTE PATIENT auch ein neues MODELL DER HUMANISTISCH-INTEGRATIVEN-VERSOGUNGSEINHEIT. Darin fordert er immerhin »Als Aufgabe des Gesundheits-heIfers … eine dreifache Abkehr vom klassischen Konzept derBehandlung, bei der er ich auf die Beseitigung eines oder mehrerer krankhafter Symptome konzentriert- und plädiert für die »Berücksichtigung des Umfeldes, in dem diese entstanden sind« sowie den »Blick auf die Gesamtentwicklung der Persönlichkeit« der Patientinnen und Patienten. Er betont sogar, Gesundung sei ein ganzheitlicher Prozeß.

Bei kritischer Prüfung entpuppen sich diese drei und ähnliche »Modelle«
trotzdern als viel zu vereinfachend, unzulänglich in ihrer Konzeption und Dimen-
sion, ja praxisfern, besonders wenn wir sie unter der umfassenderen, naturge-
tzlichen Perspektive unseres Verstehens von Gesundheit und Erkrankung be-
trachten.
Darüberhinaus behindern sie – allein schon aufgrund des einfältig mechanisti-
schen Konzepts, auf dem sie basieren – eine möglichst umfassende Definition von
Gesund Kranksein.
Deshalb ist es heute notwendiger denn je, neu formulierte Grundsätze zu
erarbeiten, die der Komplexität des Menschen gerecht werden.

Die ausweglose Situation im herrschenden Medizinbetrieb

Medizimsches Handeln geschieht in drei getrennten Bereichen, die, gen au bese-
hen, nur selten ihr Wissen und ihre Erkenntnisse in einer den echten Fortschritt
ordernden Weise miteinander austauschen:
– In der alltäglichen, in Arztpraxen und Krankenhäusern angewandten Medizin;
-durch die an Universitäten und anderen Ausbildungsstätten gelehrte Theorie,
die auch Weiterbildung für niedergelassene Ärzte vermittelt;
-in den Forschungszentren.
Dabei scheinen die Forschungszentren besonders der chemisch-pharmazeuti-
schen Industrie das Herz der »offiziellen« Therapie zu sein. Alle Erwartungen
sind auf sie und ihre neuen Medikamente gerichtet, weil in unserem Zeitalter
schelle Beseitigung – das heißt Verdrängung – der pathologischen Symptome oberstes Gebot ist.
Die Ausbildungsstätten erscheinen paralysiert. Weder finden und verbreiten
sie wirklich neue Konzepte, noch übernehmen sie Ideen von alternativ forschen-
den und mit großen Erfolgen heilenden Medizinern, weil alles, was von diesen