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Die neue-Dimension der Medizin – page 164

Duesberg kommt zu dem Ergebnis, daß die Ursache für den Verlust von T-
Zellen und den klinischen AIDS- Verlauf keineswegs allein eine HlV-Infektion
sein könne.
Seine fundamentale Kritik an der HIV -AIDS-Hypothese begründet er mit den
G
esetzmaβigkeiten virologischer Erkenntnisse,
1. Einwand: Das HI- Virus erfülle nicht Kochs Postulate
a)Entsprechend dem klinischen Verlauf der Erkrankl1g muß »der Parasit bei
jedem Kranken nachzuweisen« sein. 13
Bei den meisten AIDS-Patienten und symptomlosen seropositiven. sei je-
doch kein freies Virus anzutreffen, und virale RNS finde SIch nur In sehr
wenigen Blutzellen bei 50% bis 80% der seropositiven Patienten.
Die Bildung von Antikörpern gegen HIV bestätigte ,sich lediglich In 40%
aller amerikanischen AIDS-Fälle _ das entspricht einem Drittel aller Betrof-
fenen In den USA und nur bei 7% der AIDS-Kranken New Yorks und San
Franziscos.
Mit dem Fehlen von freiem Virus in den meisten f.,lIen erkläre sich auch,
warum HIV nicht leicht übertragbar ist: die Wahrsd,inlichkeit einer Virus-
übertragung durch heterosexuellen Geschlechtsvercehr”" beträgt 1 :500.
b)Der Erreger muß »von allen Krankheitsfällen isoli’rbar und propagierbar
sein«.14Eine Virusisolierung ist bei bis zu 80% aWfseropositiven AIDS-
Fälle möglich, aufgrund der extrem niedrigen Virustilerbei AIDS-Patienten
Jedoch äußerst schwierig und häufig mit einer Mißerl’olgsrate von über 20%
verbunden. Auch dieses zweite Kochsehe Postulat werde also nicht erfüllt.
c)Ein .»gereinigter Erreger« erzeugt »nach experimenteller Infektion in einem
geeigneten tierischen oder menschlichen Wirt Krankheit.«
Der Versuch, bei Schimpansen durch eine Infektion mit HIV »AIDS« aus-
zulösen, gelang auch nach bis zu fünf Jahren nicht.
Dem dritten Kochsehen Kriterium wird HIV im Tierversuch somit auch
nicht gerecht.
2. Einwand: Anstatt AIDS als neues Syndrom von über 20 längst bekannten Er-
krankungen zu begreifen, werde es als »neue KrankJiit« bezeichnet, für die
ein »neuer Erreger« gefunden werden mußte.
Es sei jedoch fraglich, ob ein einziger Erreger eine H4ung konventioneller
Krankheiten auslösen könne und ob AIDS überhauptJl1steckend wäre. Tat-
sächlich sei die Gefahr, an AIDS zu erkranken, äuß ,t gering und betreffe
gewöhnlich nur Personen, die im Durchschnitt acht Jahre lang den entspre-
chenden Risiken ausgesetzt waren.
3. Einwand: Die viele akute Erkrankungen erregenden zytozidalen Viren zerstö-
ren bei der Replikation – das heißt bei ihrer Vennehrus die WIrts zelle, be-
fallen auf diese Weise neue Zellen und vermehren sichweiter, indem sie die-
se wiederum zerstören. Retroviren – zu denen auch da,tiI- Virus zählt – seien
aber gerade dadurch definiert, daß sie lebensfähige zellen zur Replikation