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Die neue-Dimension der Medizin – page 163

Das scheint nicht verwunderlich, weil er bereits nach seechs weiteren Text-
seiten feststellt, daß die HI-Viren die T4-Lymphozyten nicht direkt vernichten,
sondern nur »schwächen« und sogar nur wenige T4-Zellen uberhaupt befallen:
» … nach unserer Erfahrung sind es normalerweise weniger als eine von 10.000
Zellen, die das Virus meist aufweisen.»
Eine Erkrankung durch sich solchermaßen verhaltende Retroviren wäre aller-
dings ohne besonderen Hilfsmechanismus ganz unmöglich.
Inzwischen scheint die Frage, warum in einem derart regenerationsfähigen
Gefüge wie unserem Immunsystem bei so geringem Virusbefall die T-Helfer-
zellen so weitgehend schwinden, und warum sich die Anzahl der Zellen drama-
tisch verringert, beantwortet zu sein: durch Apoptose. Dies ist ein Prozeß der
Selbsteliminierung von Zellen. Er läuft stets dann ab, wenn eine Zelle ihre Auf-
gabe erfüllt hat, sie zu alt ist oder sich in eine für unseren Organismus unzuträg-
liehe Richtung entwickelt, wenn sie zum Beispiel degeneriert. Die komplizierten
Regeln für Signale, die eine Apoptose auslösen, sind noch nicht gänzlich erklar-
bar. Gesichert ist die Erkenntnis, daß es Zell rezeptoren gibt, die solche Signale
empfangen und die Selbstzerstörung bewirken.
Anscheinend ist das von HIV produzierte Tat-Protein ein Faktor, der T -Zellen
zur Selbsteliminierung veranlaßt, die gar nicht mit Viren infiziert sind. Das heißt:
in virusbefallenen Zellen stimuliert das Tat-Protein die Virusproduktion, in nicht
befallenen Zellen die Apoptose. Die Zahl der Untersuchungen zu diesen Vorgän-
gen ist relativ hoch, die Bedeutung der Phänomene noch heftig umstritten, weil
erst die Wirksamkeit daraus abgeleiteter therapeutischer Konsequenzen eine
Bestätigung erbringen kann.!"
Allein die offenen Fragen zur angenommenen Latenzzeit einer HIV -Infektion
legen es nahe, die noch keineswegs bewiesene Bündigkeit der »offiziellen- HIV-
AIDS-These kritisch zu betrachten. Manche Details sind bis jetzt »wissenschaft-
lich« ebensowenig erklär- und beweisbar wie auch die Einsicht in die natürlichen
Abläufe unseres Organismus lediglich stückweise wächst.
Prägen wir uns hier die Ungereimtheiten im Zusammenhang mit der Latenz-
zeit von HIV-Infektionen als erstes Beispiel dafür ein, wie notwendig kriti eh
warnende Fragestellungen zur offiziellen HlV -AIDS-These für die Beförderung
einer Lösung des Gesamtproblems sind. In dem Diskurs und den heftigen Au –
einandersetzungen der universitären AIDS-Forscher spielen ganz zweifelsfrei
auch finanzielle und Machtinteressen keine geringe Rolle.
Immerhin griffen einige Forscher in den Streit ein, die sich universitätswis-
senschaftlicher Logik verpflichtet fühlen. Von ihnen ist an erster Stelle der aus
Deutschland stammende, an der kalifornischen Universität Berkeley tätige pro-
minente Virologe Peter H. Duesberg zu nennen. Er verficht eine andere Sicht,
nämlich die orthodoxe Auffassung, daß es ein krankheitsverursachendes VIrus
nicht geben kann, solange es sich nicht mit den von Robert Koch formulierten
Kriterien beweisen läßt.