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MEDIZIN DER ZUKUNFT – page 191

Ungeduld und jene erwähnte Reizbarkeit. Unge-
duldig ist er sich selbst und andern gegenüber
gleichermaßen – er schimpft und tadelt schon
aus geringfügigem Anlaß. Jemand pfeift leise
eine Melodie, und er schreit: "Können Sie nicht
ruhig sein?" Er findet gerade keinen Bleistift
und knallt wütend die Schreibtischschublade
zu. Er verhaspelt sich beim Zuknöpfen, zornig
reißt er den Knopf ab. Ebenso macht ihn Wider-
spruch oder Langsamkeit anderer ärgerlich.
Mit einem Wort, seine impulsive, dabei direkte
und oft undiplomatische Art führt leicht zu per-
sönlichen Spannungen.
Im nächsten Stadium zeigt der Nux-Patient
Anzeichen von Boshaftigkeit, Grausamkeit und
Tendenz zur Gewalt. Es kann damit anfangen,
daß er andere hinter ihrem Rücken schlecht-
macht – mitunter eine Folge seines Konkurrenz-
denkens. Aus einer plötzlichen Anwandlung her-
aus tritt er nach einem Tier (wie bei Medorrhi-
num). Allmählich kommt es zur offenen Gewalt.
In vielen Fällen von Kindesmißhandlung. bei
Männern, die ihre Frauen schlagen, wäre Nux
vomica heilsam (wenn alle anderen Symptome
des Betreffenden ebenfalls zutreffen). Nicht
immer richtet sich die Gewalt gegen andere;
auch Selbstmordneigung kommt vor, besonders
in Form von Erschießen oder Herabspringen von
großer Höhe.
Das letzte Stadium von Nux vomica ist Wahn-
sinn. Der Nux-Patient fühlt sich ständig dazu
getrieben, jemanden umzubringen; wenn er auch
äußerlich keine Gewalt verubt. Eine Frau mag
den Drang verspüren, ihr Kind ins Feuer zu