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MEDIZIN DER ZUKUNFT – page 183

Die geistige Ebene: Bei anderen Patienten frei-
lich kann die Unterdrückung der Impulse zu
einer Steigerung der geistigen Fähigkeiten füh-
ren; mitunter kommt es zu einer wahren Flut
von Gedanken und Ideen, verbunden mit einer
krankhaften Selbstüberschätzung. Der Patient
weiß nun alles besser, auch wenn das Sachgebiet
ihm völlig fremd ist (Chelidonium}. Immerhin
liest und behält er eine Menge und wird es mit
Vergnügen anbringen, sobald sich ihm nur eine
Chance bietet, sich damit wichtig zu tun und die
Anerkennung anderer zu erringen.

Kein Wunder, daß der typische Lachesis-Typ
wohl ein guter Redner, aber ein schlechter Ge-
sprächspartner ist. Er will anderen seine Meinung
aufdrängen. Er hört schlecht zu, wartet kaum
ab, bis sein Gegenüber den Satz zu Ende gespro-
chen hat, da glaubt er schon alles ver tanden zu
haben; noch ist die Frage nicht ausgesprochen,
drängt er schon mit der Antwort.

Schließlich ist der Patient vom Rededrang ge-
radezu besessen, er spricht unaufhörlich. Spra-
che ist ein Ventil, sie ersetzt in gewisser Weise
die geschlechtliche Vereinigung.
Bei Lachesis muß der geistige Überdruck sich
durch Reden Luft schaffen. Der Patient die er
Kategorie, mit dem Hauptakzent auf der geisti-
gen Ebene, zeigt wenig Verlangen nach Ge-
schlechtlichem; er hat diesen Trieb mei t zuruck-
gedrängt Zuweilen ucht ein solch hochmtelli-
genter Kranker Zuflucht m Selb tbefriedigung
um ich dadurch Erlei hterung zu verschaffen
doch ist die Verdrangung de exualtnebe so
tief verwurzelt daß er zu kemem Orgasmus