(Harnstoff und Kreatinin) im Kreislauf an, und
es entwickelt sich das Krankheitsbild der Urämie.
Sobald sich dieser Zustand verschlimmert, wird
auch der Hirnstoffwechsel in Mitleidenschaft ge-
zogen; das führt zum Tode. Heutzutage kann
man dies durch moderne Dialysemaschinen
(künstliche Niere) zwar vermeiden (jährliche Be-
handlungskosten 300 000 DM), die defekte Nie-
re aber kommt davon nicht wieder in Ordnung,
auch nicht durch Organverpflanzung.
Ein hochgewachsener, dunkler Mann von 72 Jah-
ren litt an urämischen Krämpfen, die folgender-
maßen abliefen: Ohne jede Warnung trat plötzlich
eine schreckliche Zuckung auf, dann folgten drei,
vier weitere Anrtille zunehmend rascher hinterein-
ander, aber nicht so intensiv; und darauf wieder-
holte sich das Ganze.
Das einzige, was der Mann selber dazu sagen
konnte, war, daß er fürchterlich schneidende
Schmerzen von unten herauf bis in die Schläfen
hinein empfand und dann das Bewußtsein verlor.
Die Zuckungen begannen, indem er auf die Füße
sprang und unter lautem Gurgeln und Schnaufen
mit furchterregenden Verzerrungen des Gesichts
und Schaum vor dem Mund die Arme um sich
warf
Anschließend fiel er unter tonischen Krämpfen
und Opistotonus (krampfhaftes RückwäTtsreißen
des Kopfes) zu Boden, und es trat ein komatoser
Zustand ein mit tödlicher Blässe, eingesunkenen,
fast hippokratischen Gesichtsztigen, reichlichem,
warmem Schweiß und schwachem Puls. Danach
lebte er allmählich wieder auf und war nachh ein bis