kann. Das ist auch der Grund, warum der ho-
möopathische Arzt über seine Patienten als
Sulfur-, Pulsatilla- oder Silicea- usw. und nicht
als .Diabetes"- oder .Arthritis"- Fälle spricht. Er
bezeichnet den ganzen Patienten, die Gesamtheit
seines Symptombildes mit dem Namen des
dadurch angezeigten Mittels.
Die Symptombilder stützen wir auf gewöhn-
liche Alltagserfahrung und noch auf weit mehr.
Allbekannt ist beispielsweise der Typ des ziel-
strebigen, hart arbeitenden, stets auf Durchset-
zung seiner Ziele bedachten Menschen, der dann
plötzlich eines Tages zum Nervenbündel wird,
bei der geringsten Kleinigkeit aus der Haut fährt,
die Klinke aus der Tür reißt, wenn diese nur ein
wenig klemmt, zu Hause die Enttäuschungen
vom Arbeitsplatz grundlos an Frau und Kindern
ausläßt, die Nächte schlaflos verbringt und sich
über Arbeitsprobleme den Kopf zergrübelt, bis
er schließlich gerade in der Stunde Entspannung
und Schlaf findet, in der er aufstehen und zur
Arbeit gehen muß. Ein Mensch, der leicht frö-
stelt und gegen Zugluft empfindlich ist. Alles in
allem haben wir in ihm den typischen Vertreter
der charakteristischen Symptome von Nux
vomica (eine brasilianische Nußart) vor uns, der
ganz augenfällig auf die Verabreichung dieses
Mittels reagieren wird, und das owohl in kor-
perlicher als auch in emotioneller und geistiger
Hinsicht; oft ist für viele Monate oder Jahre
keine Wiederholung der Behandlung mehr not-
wendig.
Ein weiteres Beispiel: Die betont weibliche,
recht wohlgeformte, später vielleicht uppige