Linderung zu verschaffen. Auf den ersten Blick ist
diese beständige Unruhe das hervorstechendste
Merkmal von Rhus toxicodendron,
Der Patient fröstelt leicht und ist sehr kälteemp-
findlieh. Jeder Luftzug verschlimmert das Befin-
den, vor allem auch seinen Schnupfen, und be-
wirkt Niesen. Ein Arm etwa, der nicht unter der
Bettdecke liegt, fängt an schmerzhaft zu ziehen.
Der Rhus tox. – Patient ist äußerst ängstlich; er findet
keine innere Ruhe, macht sich Sorgen, ist bange
und überaus deprimiert. Die Depression ist derjeni-
gen von Pulsatilla nicht unähnlich, der Patient
bricht seelisch zusammen und weint.
All diese Unruhe und Sorge fiihrt beim Kranken
Erschöpfung herbei; bei seinem recht mäßigen Fie-
ber erscheint er unverhältnismäßig abgespannt.
Alle Rhus tox=Patienten leiden ausnahmslos unter
großen nächtlichen Beschwerden. Sie können
kaum schlafen, weil ihnen dauernd etwas unbe-
quem ist. Dösen sie dennoch ein, ist ihr Schlaf
von schweren Träumen belastet, bei denen es etwa
darum geht, daß sie wieder bei der Arbeit sind oder
außerst muhselige Anstrengungen vollbringen, um
irgend etwas zu erreichen. Der Kranke dieses Typs schwitzt sehr stark. Sein Schweiß riecht eigentümlich säuerlich und erinnert an akutes rheumatisches Fieber. Immer hat der Befallene trockenen Mund und trockene Lippen, und schon in einem ziemlich frü- hen Stadium der Krankheit bilden sich, an der Unterlippe beginnend, außerst empfindliche Bläschen, die sich zu denMundwinkeln hin erstrecken. Sie entwickeln sich normalerweise innerhalb der ersten zwolf Stunden nach Ausbruch der Krankheit.