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MEDIZIN DER ZUKUNFT – page 91

chende Symptom – verbringt er, einmal in Er-
regung versetzt, trotz seines offensichtlich benom-
menen toxischen Zustands, schlaflose Nächte.
Die Atemwege sind verstopft, das Blut gestaut, das
Gesicht ist leicht rot gefärbt – ein recht mattes
Rot-, die Augen sind ein wenig feucht, die Lip-
pen dunkelrot; auch die Haut ist im allgemeinen
etwas dunkel, und die Körperoberfläche fühlt sich
feucht an, dabei heiß und stickig.
Ein weiteres Symptom von Gelsemium besteht
darin, daß der Patient bei einem allgemeinen Ge-
fühl von Hitze und Stickigkeit ein labiles Tempera-
turempfinden aufweist. Ab und zu laufen ihm
leichte Kälteschauer den Rücken hinauf und hin-
unter – keine echten Anfälle von Schüttelfrost,
sondern leichte Kälteschauer, ähnlich einem Prik-
keln, als berühre eine kalte Hand den Rücken oder
als würde kaltes Wasser darauf gesprengt.
Zugleich mit der allgemeinen Betäubung leidet der
Patient stets unter einer gewissen Zittrigkeit und
Fahrigkeit; seine Hände werden weit rascher un-
sicher, als das von der Schwere der Krankheit her
zu erwarten wäre. Die Bewegung der Hände ist
deutlich zittrig, wenn er etwa eine Tasse zum Trin-
ken an den Mund führt. Häufig damit verbunden
sind Gleichgewichtsstörungen, sehr oft auch das
Geftihl des Fallens. Der Patient glaubt aus dem
Bett zu fallen, besonders im Halbschlaf, er wacht
mit einer plötzlichen Zuckung auf und wähnt, er
sei aus dem Bett gefallen.
Wie sich bei einem Patienten tn diesem toxischen
Zustand leicht denken läßt, straubt sich der Gel-
semium-Typ innerlich gegen jedwede Art von An-
strengung. Alle Beschwerden verschlunmem sich